Immobilienlounge 01-2014 - page 11

steigen – das verheißt nichts Gutes. Doch
die Karte bestätigt die Richtigkeit der ein-
geschlagenen Route. Eigentlich wollen
wir noch ein paar Tiere erspähen und die
Landschaft erkunden. Doch dann verdun-
kelt sich urplötzlich der Himmel. Nichts ah-
nend folgen wir dem Wagen vor uns um
die nächste Kurve. Plötzlich sieht man
die Hand vor Augen nicht mehr – „ach du
Schreck!“ Eine Umkehr ist ausgeschlos-
sen. Jetzt heißt es „Augen zu und durch“
ohne zu wissen, was da kommt. Der Puls
rast, in diesem Moment sind Tiere und Ka-
mera vergessen. Wenige Sekunden später
merken wir, wie eine Wasserfontäne auf
unser Auto platzt, und ein paar Meter wei-
ter lichten sich die Rauchschwaden, dann
sehen wir sie schon – die Feuerwehr. Das
ist aber ein Glück! Hier hat das Feuer of-
fensichtlich gerade die Seiten gewechselt
und brennt alles nieder, was sich ihm in
den Weg stellt. In sicherer Entfernung vor
den Flammen stellen wir den Wagen ab
und beobachten das Spektakel. Die Feu-
erwehr versucht mit einigen Helfern, ein
Cottage vor den Flammen zu bewahren.
Selbst Helikopter fliegen ununterbrochen
Löscheinsätze. Nur ein paar Schritte von
uns entfernt taucht der Heli den Wasser-
löschkorb in einen kleinen Teich. Unmittel-
bar über dem Cottage öffnet er das Behält-
nis, und das Wasser ergießt sich über dem
Haus. Wie wir Tage danach erfahren, hat
sich dieser Einsatz gelohnt. Wenig später
können wir auf unserer Route das Ausmaß
der Verwüstung sehen. Eine Feuerschnei-
se hat sich durch Hilltop Road, Scarbo-
rough, gebrannt. Es ist ein beklemmendes
Gefühl, diese Bilder vor Augen zu haben.
Ausgebrannte Häuser, rings um steigt
noch Rauch auf. Kleine Schwelbrände zün-
geln vor sich hin. In der Luft riecht es ver-
brannt, und Ruß schwärzt die Haut. Auch
das ist Afrika und gehört zum Alltag, wie
man uns erzählt. Die Menschen hier gehen
damit ganz gelassen um. Wir haben dieses
kleine Dorf kaum hinter uns gelassen, da
sehen wir schon die Surfer am Strand re-
laxt über Wellen springen. Deren Autos
parken nur wenige Schritte vom Feuer ent-
fernt, das mittlerweile zwar abgeschwächt,
aber in Richtung Küste unterwegs ist.
Nächste Folge:
Großstadtmetropole
Kapstadt
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